WOLLFETT
Wollfett wird aus der gewaschenen Schurwolle von Schafen gewonnen. Aus dem gereinigten Wollfett entsteht das Lanolin.
Wollfett wurde bereits über Jahrtausende verwendet, als vor ca. 10.000 Jahren Schafe zum ersten Mal domestiziert wurden. Eine der ersten Erwähnungen von Wollfett war vor etwa 3.000 Jahren. Im antiken Griechenland (12. bis 9. Jahrhundert v. Chr.) diente Wollfett zur Abdichtung von Zelten und Kleidungsstücken als Schutz vor Wind und Wetter.
Im alten Rom erwähnte Plinius der Ältere, ein wichtiger Zeitzeuge der römischen Kaiserzeit, Wollfett auch in seiner Naturalis Historia, einer wichtigen naturwissenschaftliche Enzyklopädie von 77 n. Chr.
SEEFAHRENDE NATIONEN ENTDECKEN WOLLFETT
Die Wikinger verwendeten vom 8. bis 11. Jahrhundert Wollfett. Die Wollsegel auf ihren Schiffen wurden regelmäßig mit Wollfett behandelt, um sie vor Witterungseinflüssen zu schützen. Durch die besonderen, feuchtigkeitsspendenen und fettenden Eigenschaften von Wollfett wurden Die Segel beweglich und wasserdicht gehalten und vor dem Austrocknen bewahrt. Zusätzlich wurde das Holz auf den Schiffen mit Wollfett behandelt um es vor Umwelteinflüssen wie Sonne, Wind und Regen zu schützen und es zu damit zu konservieren.
Später wurde es aus ähnlichen Gründen auch von den wichtigsten seefahrenden Nationen, wie Briten, Spaniern und Portugiesen, verwendet.
EINTRAG INS ARZNEIBUCH
Im Jahr 1565 wurde Wollfett in das Dispensarium Coloniense aufgenommen, 1694 kam es in eine deutsche Übersetzung der Farmacopea Augustana und wurde 1700 in das spanische Arzneibuch eingetragen.
Im Jahr 1881 wurde Wollfett von Otto Braun raffiniert und gereinigt und ein Jahr später patentierte der Deutsche den Namen „Lanolin“. Dieses Patent beschreibt die Gewinnung von Wollfett aus dem Waschwasser der Schurwolle unter Verwendung einer Zentrifuge und die weitere Veredelung zu Lanolin. „Lanolin“ war ursprünglich eine Marke, wurde aber später ein Gattungsname für die Substanz.
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